Aber nun mal der Reihe nach. Nachdem nun jeder von uns weiß (und hoffentlich auch ihr), welcher Volleyballtyp er ist, konnte die Teamchemie auf 99 erhöht werden! So verlor man zwar gleich am frühen Morgen wieder einige der neuen Punkte, weil es lediglich vier Spieler pünktlich zum Treffpunkt 09:30 Uhr im Mittelkreis schafften. Dafür waren an diesem Samstagmorgen alle ausgeschlafen und ready für den VC Dresden II. Die Dresdner Jungs kamen nicht voll besetzt, dafür mit einigen Fans und viel Motivation zu uns an die Saale. So stand kurz nach 10 Uhr das Netz und keine Minute später standen die Dresdner schon auf dem Feld bereit, uns wie im Hinspiel abzufertigen und sich dann das Regionalligaspiel der danach spielenden Dresdner Frauen anzusehen.
Dass wir in den letzten Wochen viel Trainiert haben und jeder einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht hat, merkten die Dresdner direkt nach den ersten Punkten und so stand es schon nach wenigen Minuten 9:6. Die Jenaer waren heiß auf die wichtige drei Punkte im Abstiegskampf und jeder merkte: Dresden ist heute schlagbar. Dieser Gedanke sollte sich aber gleich rächen und man musste 7 Punkte in Folge an die Dresdner abgeben 9:13, ohje… Das war eins dieser schon zu gut bekannten Löcher, in die wir immer mal wieder fallen und wo dann einfach nichts mehr geht. Auch der Wechsel der Youngstars konnte hier keinen Mehrwert bringen und man lief diesem 4 Punkte-Rückstand bis kurz vor Crunchtime hinterher. Dann fasste sich unser, von Fans geliebten und von Gegnern gefürchteten, Basti Weniger ein Herz und legte eine Aufschlagserie hin, die wir so diese Saison von Ihm noch nicht gesehen haben. Aus 15:19 mach 21:19 – 21:20. Hier ging die Taktik unseres Spielertrainers das erste Mal richtig auf, nach welcher heute alle Spieler die Freigabe erhielten, beim Aufschlag alles geben zu dürfen. Das brachte uns in eine richtig gute Lage zur Crunchtime. So gab es in den nächsten paar Punkten ein wildes Hin-und-her bis zum Stand von 25:25 und dann kam der Aufreger des Spiels. Angriff Youngstar Dima, Block Dresden, Feldverteidigung Darius und Pfiff?!? Alle Spieler auf dem Spielfeld blicken zum ersten Schiedsrichter und vier Finger gehen nach oben, großer Unmut bei den Jenaern und Verwunderung in der ganzen Halle. Kurze Diskussionen, Auszeit Jena und Satzball für Dresden 25:26. Nach der Auszeit mit etwas Trotz im Bauch: A+ Annahme Jeff, Zuspiel Seraphim (aka. Severin), Angriff über Mittelblocker und ex Dresdner Kaiser (später auch MVP, ja der hat auch mal höher gespielt) 26:26. Am Aufschlag eben genannter Franz Kaiser Neumann, bekannt für den gefährlichsten Ausschlag der Liga: dem “Keks”. 26:27 Satzball drei für Dresden, abgewehrt 27-27 und am Aufschlag Basti – die Taktik war klar und zwei sehr solide Aufschläge mit resultierender Verteidigung des Dresden Angriffs zum 29:27 -Satzgewinn. Jetzt hieß es kurz durchatmen und weiter machen!
Satz zwei mit unveränderter Aufstellung ging sehr gut los und man konnte sich direkt mit 6:2 absetzten – Auszeit Dresden. Man muss sagen: eine sehr gute Auszeit und so war Spielertrainer Jeffrey Bierwirth gezwungen, beim Stand von 10:10 auch eine Auszeit zu nehmen. Nach lauten Worten und kurzem Durchatmen gab es Lob (wenn man genau hingehört hat) und so legten die Jenaer Motiviert im Mittelabschnitt des Satzes los und konnten sich durch eine sehr gute Block-Feldabwehr und starken Aufschlägen Punkt für Punkt absetzten. Auszeit Dresden 20:15. Diese Auszeit brachte die Dresdner nicht wieder ran und die Jenaer Jungs brachten den Satz sauber über die Bühne 25:19.
Jetzt war der erste so wichtige Punkt im Abstiegskampf gesichert und man wollte auch die anderen beiden Punkte in der Lichtstadt lassen. Also mit unveränderter Aufstellung in Satz drei.
Dieser Satz begann für beide Mannschaften mit vielen langen Ballwechseln. Die Jenaer Jungs konnten sich bis zum Stand von 8:5 etwas absetzten – dann wieder so ein kleines Loch und es steht nach drei Annahmefehlern 8:8 – Auszeit Jena. Jetzt nochmal durchatmen und an das denken, was wir besprochen haben und wenn wir uns an die Taktik halten, gewinnen wir hier! Gesagt getan und so konnte man an die ersten Punkte des Satzes wieder anknüpfen und auch durch drei großartige Aufschläge von Jeff konnte man die kleine Führung wieder herstellen. Es folgte ein Schlagabtausch, bei dem die Jenaer immer wieder ein Break holen konnten und so setzte man sich langsam, aber stetig von den Dresdner ab. Diese Ärgerten sich dann noch über die eine oder andere Entscheidung des Schiedsrichtergespanns, welches alles in allem eine sehr gute Partie leitete! So kam es zur letzten Auszeit des Spieltages von Dresden beim Stand von 19:16. Jetzt nochmal Konzentration hochhalten und die letzten Punkte durchziehen. Das gelang, auch weil Zuspieltalent Seraphim drei gefährliche Float-Aufschläge in die Dresdener 81qm zimmerte und so den Vorsprung nochmals ausbaute auf 22:17. Die letzten drei Punkte wurden uns aber keinesfalls von den Dresdner Jungs geschenkt. Alle drei Punkte mussten, wie jeder Punkt in diesem Spiel, hart erarbeitet werden und so stand es nach 74 Minuten Kampf 25:20 – 3:0! Das heißt, drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf bleiben in Jena und der Vorsprung auf die Verfolger aus Bad Düben konnte wieder auf vier Zähler erhöht werden.
Da Partykanone, MVP und normalerweise Schreiber dieses Berichts am Sonntagmorgen in den Urlaub gefahren ist (wir wünschen dir ganz viel Spaß!), hieß es nach dem Sieg auch ohne ihn, noch einen weiteren Kampf zu gewinnen: und zwar den am Tresen. Von den dort entstandenen Freundschaften werden wir wohl auch in Zukunft noch viel hören Aber so viel sei schon mal gesagt, die Jenaer Boys und Girls können auch in einer leeren Bar sehr viel Spaß haben und die Party ging auf alle Fälle auch an uns
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