Still ists geworden um die Herren III des VSV Jena in der Vorweihnachtszeit nach zwei Niederlagen aus den letzten drei Spielen. In der Hoffnung, den Fauxpas gegen die Wartburgstädter verarbeitet zu haben, gab es eine deftige Klatsche in Weimar – Krisensitzung, Kräfte bündeln, neu fokussieren waren angesagt, denn am vergangenen Wochenende kam der neue Ligaprimus, der Erfurter VC, zum Kräftemessen nach Winzerla. Gemeinsam mit Ilmenau wollten sie die vermeintliche Schwächephase der Lichtstädter zum Punkteklau nutzen.
Doch daraus wurde nichts. Mit fast voller Kapelle (aus dem Stammsechser fehlte unsere Diagonalwaffe Denis, ersetzt durch Geheimwaffe Anton) traten Wilfredos Männer an, um den Tabellenstand zu korrigieren – und es gelang. Die Landeshauptstädter reisten ebenfalls mit einem großen Kader an und beeindruckten zunächst mit ihrem Gardemaß und elegantem Einschlagen. Doch der VSV hielt mit Stabilität und Routine dagegen. Nach anfänglichem Gleichschritt (14:13) fanden Käpt’n Gräfs Schergen die Lücken im Erfurter Spiel, legten einen kleinen Zwischensprint ein (21:15) und gewannen den ersten Satz überraschend klar mit 25:18.
Im zweiten Satz kam es dann zu dem erwartet hochklassigen Schlagabtausch auf Augenhöhe. 4:3, 8:8, 13:14, 21:21 – hier gab es Spitzenvolleyball zweier Mannschaften zu sehen, die wissen, was sie tun. Leider schlug das Pendel letztlich zum 28:30 für die Gäste aus, als man an einem massiven Dreierblock scheiterte.
Doch diesen Rückschlag verarbeitete der VSV blitzschnell. Der Annahmeriegel um Pepe, Jakob und Doktor Gräf war nicht mehr ins Wanken zu bringen. Somit brauchte man sich quasi überhaupt keine Sorgen um den eigenen Sideout machen. Auf der anderen Seite gelang es immer wieder, den jungen Erfurter Riegel zu stören und für einen komplizierten Aufbau zu sorgen – deren Angriffsfehler häuften sich nun und der dritte Satz ging wieder klar nach Jena (25:15).
In einem wilden vierten Satz gelang es den Erfurtern lang, ihre Hoffnung auf einen fünften Satz aufrechtzuerhalten. Im Gleichschritt marschierten beide Teams gen Satzende (20:20). Aber diesmal ließ sich der VSV nicht aus der Ruhe bringen, setzte sich mit 23:20 ab und fuhr mit 25:23 die erhofften drei Punkte ein.
Durch einen 3:1 Sieg gegen Ilmenau im Anschluss wurde der Sieg im Spitzenspiel veredelt und alle sechs Punkte gesichert. Somit rückte der VSV III die Verhältnisse an der Tabellenspitze wieder zurecht und geht als Weihnachtsmeister in die verdiente Feiertagspause. Der nächste Auftritt findet am 17.01.2026 in Eisenach statt, wo eine offene Rechnung beglichen werden muss…


Nachreichung: Gegen clevere Weimarer fehlte der Funke
Mit Zuversicht aufgrund der Leistungssteigerung während des letzten Doppelspieltag wollten die Lichtstädter in Weimar Punkte holen – gingen aber leer aus.
Der Spieltag entwickelte sich zunächst prächtig. Trainer Leon konnte nahezu auf den kompletten Kader zurück greifen. Und nachdem man sich gegen Eisenach einen Dämpfer geholt hatte, sich aber gegen Schmalkalden rehabilitieren konnte, sollten nun vor der Bescherung keine Geschenke mehr verteilt werden. Entsprechend konzentriert und druckvoll begann der erste Satz. Gute Services und gelungene Angriffe führten immer wieder zu sicheren Punkten der Lichtstädter. Weimar hielt die ersten Punkte mit, hatten aber immer öfter das Nachsehen. Mit sicheren Aktionen flogen die Gäste dem Satzgewinn entgegen und schlossen beim Stand von 25.15 klar ab. Weimar reagierte und stellte um, mit Wirkung. Sie hielten nun besser mit. Jena fuhr noch im Oberwasser des ersten Satzes und lag leicht in Führung. Mitte des Satzes schlichen sich aber mehr Fehler ein und Weimar bestimmte das Geschehen. Das Spiel kippte weiter zugunsten der Gastgeber, die Jungs um Coach Leon wirkten verunsichert und leisteten sich mehr Fehler. Folgerichtig ging der Satz diesmal an Weimar. Der Dritte Satz ähnelte dem Zweiten. Zunächst lagen die Jenaer vorne, kamen aber mit zunehmenden Satz im Angriff nicht mehr durch. Weimar hingegen wurde stärker und sammelte ein ums andere mal die Angriffe der Jenaer in der Feldabwehr ein. Die Jenaer schienen ratlos und teilweise frustriert aufgrund der nicht genutzten Chancen. Mitte vom Satz brachte Lars Flüggen mit einer kleinen Serviceserie die Vorentscheidung. Jena versuchte mit Spielerwechseln gegenzuhalten, konnte den wankenden Annahmeriegel jedoch nicht stabilisieren und das Angriffsspiel blieb zu durchsichtig. Der Dritte Satz ging somit erneut recht klar an Weimar. Sichtlich Ratlos agierten die Jenaer dann auch im vierten Satz. Es fehlten neue Impulse, alle Wechselversuche blieben ergebnislos. Man konnte förmlich die Fragezeichen in den Köpfen der Lichtstädter sehen. Da war kein Licht mehr für Geistesblitze… 25:17. Spiel aus. Flasche leer.





Schreibe eine Antwort