Zwei Zitterpartien, zwei Siege und 4 Punkte. So lässt sich vergangenes Wochenende für die 1. Herren des VSV Jena am besten beschreiben. Denn obwohl beide Spiele im Tiebreak gewonnen wurden, waren es zwei Spiele, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Als Erstes stand am Samstag das Auswärtsspiel gegen den direkten Nachfolger Schwaig auf dem Plan, dort gewann die Mannschaft um Trainer Anton Rogow nach einem Satzmarathon mit 3:2 (27:25, 25:20, 19:25, 18:25, 15:11). Das Team startete hoch motiviert, gut gelaunt und mit der Absicht den ersten Sieg gegen den SVS Schwaig in der Hans-Simon Halle zu erringen in den ersten Satz. Entsprechend wurde sofort mit Aufschlägen Druck aufgebaut und dem Gegner wenig Gelegenheit gegeben, in das Spiel zu kommen. Doch Schwaig wehrte sich und konnte sogar einen 4 Punkte Rückstand aufholen. Am Ende behielt der VSV Jena jedoch einen kühlen Kopf und entschied den ersten Satz in der Verlängerung für sich. Mit dem Erfolg im Rücken begann der zweite Satz mit konsequenten Angriffen und hohem Druck im Aufschlag, genau wie der Erste und auch hier konnte der VSV auftrumpfen und den zweiten Satz dank gefährlicher Aufschläge und guter Lösungen im Angriff für sich entscheiden.
Der Start in den dritten Satz allerdings begann ausgeglichen, aber gegen Ende brach die Konzentration der Jenaer Jungs ein und so konnte Schwaig den dritten Satz trotz heftiger Gegenwehr für sich entscheiden. Auch der vierte Satz verlief ähnlich unglücklich. Mit vielen Eigenfehlern und einer gestiegenen Unsicherheit konnte man mit einem erstarkenden Schwaig, das lautstark von seinen eigenen Fans unterstützt wurde, nicht mehr mithalten. Doch im Tiebreak konnten sich die Jenaer nach einer eindringlichen Ansprache von Chef Anton Rogow wieder berappeln und begannen dank der wirkungsvollen Angriffe des späteren MVP Eric Turek wieder an das Niveau der ersten beiden Sätze anzuknüpfen. Auch ein Doppelwechsel von Schwaig beim Stand von 9:8 für Jena stand, konnte den Erfolg nicht mehr aufhalten und so besiegte der VSV Jena den SVS Schwaig 2 nach fünf spannenden Sätzen.
Am darauffolgenden Tag empfing man Zuhause den MTV-München, gegen den man auswärts 3:1 verlor. Dementsprechend hatten die Lichtstädter noch eine Rechnung mit den Münchnern offen und waren entsprechend motiviert, diese auch zu begleichen. Auch die Kulisse für dieses Spiel war eine besondere, denn man empfing München nicht im Sportforum, sondern in der Turnierhalle des Sporthallenkomplexes Lobeda-West. Zusätzlich stand Stephan Gräf als Ersatz für Anton Rogow als Headcoach an der Seitenlinie, um die Mannschaft durch das Spiel zu führen. So startete Jena gut gelaunt und bereit dem MTV, die Niederlage auswärts heimzuzahlen in das Spiel. Doch es kam nicht so, wie man es sich erhofft hatte, denn die Jenaer erwischten einen sehr schwachen Start und konnten sich gegen München die ersten zwei Sätze lang nur schwer behaupten und verloren diese zwar knapp, aber niedergeschlagen.
Der dritte Satz allerdings barg eine Überraschung, denn das Team kletterte aus seinem Loch und bewies, dass es noch nicht aufgegeben hatte. Angefeuert von den Fans und der eigenen Mannschaft weigerten sich die Jeaner eine Heimniederlage einfach so hinzunehmen, drehten das Spiel einmal auf links, erhöhten den Aufschlagdruck und gewannen den dritten Satz sehr deutlich mit 25:14. Derart entzündet machte das Team im vierten Satz genau da weiter, wo es im dritten Satz aufgehört hatte und entschied dank einer sehr guten Abwehr und starken Angriffen den vierten Satz mit 25:15 für sich. Zu Beginn des fünften Satzes brach die Leistung zu Beginn aber wieder ein und so stand es im Tiebreak bald 8:4 für den MTV. Davon ließen sich die Jenaer aber nicht mehr beeindrucken und dank der guten Übersicht von Zuspieler und MVP Paul Selle fand man wieder in den eigenen Rythmus und holte den Rückstand wieder auf.
Die Crunch Time, die daraufhin folgte, war die reinste Folter für die Nerven, da sich die Münchner nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten und ebenfalls noch eimal aufdrehten. Nachdem der VSV Jena vier Satzbälle des Gegners abwehren konnte, folgte die ersehnte Erlösung mit einem Angriff von Diagonalspieler Felix Roller und dem 21:19. Damit konnte der VSV Jena auch das zweite Spiel des Wochenendes in einer nervenaufreibenden Partie für sich entscheiden. Mit zwei Siegen und vier Punkten in der Tasche klettert der VSV Jena auf den 3. Platz in der Tabelle.
Nächstes Wochenende empfängt der Tabellenführer, die Donau Volleys Regensburg den VSV Jena um 18.30 in Regensburg.




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