Mittlerweile sind wir Jungs des VSV Jena ebenso endgültig im Tabellenkeller der dritten Liga Südost angekommen, wie auch am Boden der Tatsachen (wobei ankommen ja impliziert, dass wir schonmal einen höheren Tabellenplatz belegt haben, was nicht der Fall ist). Jedenfalls ging mit der Festigung der Position als Schlusslicht, wie uns unsere Gegner von Wochenende, der ASV Dachau, durchaus berechtigt betitelten, auch eine Justierung der Zielstellung einher. „Nicht mehr der Gewinn eines ganzen Spieles hat jetzt oberste Priorität, sondern der Satzgewinn.“, so Trainer Schumann vor dem vergangenen Spieltag. Mit diesem realistischen Ziel vor Augen empfingen wir am vergangenen Samstag unsere Gäste aus Südbayern.
Obwohl diese sich bereits um 8 Uhr trafen (An einem Sonntag!!) und eine kleine Odyssee von München die A9 hoch ins ländliche Thüringen in ihren zugegeben jungen Knochen hatten, starteten sie sofort voll durch. Kein Spieler der Gäste zeigte Anzeichen einer durchzechten Samstagnacht. Von Beginn setzte sich der Gegner stetig ab. Unsere Jungs zeigten zwar durchaus Interesse mitzuspielen, doch von Kampfgeist und Siegeswillen war zunächst nichts zu sehen. Vor allem im Aufschlag machten die Gäste ungewohnt Druck und zwangen die Lichtstädter zu direkten Fehlern. So kam es, dass bereits zur Satzmitte ein uneinholbarer Vorsprung auf der Tafel stand, den die Nordmünchner dann auch zum 25:17 nach Hause brachten. Das gleiche Bild im zweiten Satz. Dachau setzte sich schnell ab und verteidigte seine Führung. Sie schienen irgendwie übermächtig, obwohl die Jenaer Bank immer wieder betonte, dass der Gegner locker schlagbar wäre. Einen Strich machte dem Heimteam in den ersten zwei Sätzen ihre unterirdische Aufschlagquote durch die Rechnung. Obwohl sich der gegnerische Libero eher als Abwehrtalent herauskristallisierte, wurde er im Aufschlag nicht konsequent gefunden. Nach dem deutlichen 19:25 Satzverlust heizte Trainer Schumann seinem Team ordentlich ein. Außerdem wechselte er den bisher blass gebliebenen Marchal aus und das Nachwuchstalent aus Erfurt , Darius Gebauer, ein. Mit seinem jugendlichen Elan brachte dieser sofort eine Portion Schwung und Kampfgeist in die Partie. Das Spiel drehte sich. Jena setzte sich mit einer starken Aufschlagserie mit 4:0 ab. Die frühe Führung änderte die Körpersprache sichtlich. Angetrieben von Gebauer kämpften die Lichtstädter in der Folge um jeden Ball und gaben ihre Führung nicht mehr her. Erst gegen Ende des Satzes kämpfte Dachau sich noch mal heran und ließ Jena bangen. Am Ende reichte die Führung und Jena gewann den Anschlusssatz mit 25:22. Im vierten Satz grub sich Dachau weiterhin ein, zeigte wenig Gegenwehr und wurde daher von den Jenaer Jungs überrumpelt. Diese zwangen dem Gegner nun ihr Spiel und gezielte Aufschläge auf und setzen sich fortwährend ab. Spannung kam in diesem Satz nicht mehr auf und somit freuten sich die Jenenser am Ende des vierten Satzes über den vierten Punkt in der dritten Liga. Allerdings war nun noch ein weiterer Punkt zum Greifen nahe. Leider wurde sich zu diesem Zeitpunkt auch der Gegner des Ernstes der Lage bewusst. Natürlich wollte dieser nicht das einzige Team der Liga sein, das in der Hinrunde ein Spiel gegen „Schlusslicht“ Jena verlor. Folglich wurde der Tiebreak endlich ein Satz auf Augenhöhe in dem sich keine der beiden Mannschaften besonders absetzten konnte. Am Ende schlugen sich die Jenaer Jungs wenigstens nicht wieder selbst, sondern kämpften bis zum Ende und verloren knapp gegen wiedererstarkte Bayern mit 13:15. Die kämpferische Moral seines Teams betonte auch Trainer Schumann nach dem Spiel und freute sich über einen weiteren Punkt in Richtung Klassenerhalt. Dieser „liegt zwar schon lange nicht mehr in unserer Hand, ist aber dennoch möglich“. Am kommenden Wochenende erwartet mit Friedberg, als aktuell dritter der Liga, den VSV Jena.
Im letzten Heimspiel dieses Jahres empfangen wir den Spitzenreiter der dritten Liga Südost. Wer sich dieses Schmankerl Delitzsch gegen Jena nicht entgehen lassen möchte ist am 15.12. um 19 Uhr herzlich Willkommen. Für Speis und Trank ist wie immer gesorgt.
Foto: Robert Büttner
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