Die knapp vierstündige Anreise nach München zum MTV steckte wohl einigen Spielern noch in den Knochen, als sie Mitte des ersten Satzes einen 8:13 Rückstand realisieren mussten. Hans und Falko auf Außen, Bresi und Elias in der Mitte, Feivel im Zuspiel und Yann auf Diagonal sowie Libero Leis hatten nicht gerade den Turbo gezündet in den ersten Spielminuten. Doch hier ging etwas – das spürte trotz des Hintertreffens jeder einzelne Jenaer in der wieder spärlich besuchten und ultraheißen Halle. Also beschlossen sie, ihr Können nach und nach aufs Feld zu zaubern. Sie begannen zu ackern und zu kämpfen und knabberten sich Punkt für Punkt wieder heran, zogen vorbei und gewannen letztlich sogar souverän den ersten Satz mit 25:20.
So sollte es weitergehen, war der Plan und dieser schien auch aufzugehen, doch bei eigener klarer Sechs-Punkte-Führung Mitte des zweiten Abschnitts schlich sich der Schlendrian ins zuvor so dominante Spiel der Männer um Coach Schumann. Diesmal saugten sich die bayrischen Landeshauptstädter wieder heran und hatten – völlig überraschend – mit 27:29 das bessere Ende für sich.
Schockiert ob der jüngsten Ereignisse fiel es den VSVlern sichtlich schwer, dem Gegner weiterhin Paroli zu bieten. Da es in dieser Liga leider keine „Ronny-Mannschaften“ 😉 gibt und man jederzeit auf der Höhe des Geschehens sein muss, reichte es nicht zum Satzgewinn für die Lichtstädter und sie gerieten mit 1:2 noch stärker unter Druck, wollten sie doch unbedingt Zählbares mit nach Thüringen nehmen.
Es dauerte auch im vierten Satz noch einige Minuten, bis alle wieder auf Hochtouren liefen. Die Ende des dritten Durchgangs geschonte Stammformation bekam aber langsam wieder Zugriff auf den Gegner und gestaltete die Begegnung nun ausgeglichen. Beim Stand von 20:20 stand die Block-Abwehr goldrichtig und der spätere Gold-MVP verwandelte traumhaft. Nach dem anschließenden Monsterblock war die Gegenwehr der Bayern gebrochen und sie gaben mit 25:21 ab.
Auch im Tie-Break blieb das Spiel für den VSV kompliziert. Die 2:0 Führung der Thüringer verwandelte der MTV zu einem 6:8 zum Seitenwechsel. Mittlerweile stieg die Temperatur in der Halle auf 65 °C und beide Mannschaften schenkten sich gar nichts mehr. 13:13 – eigener Angriff verwandelt zum 14:13 – Auszeit München – Probleme bei der folgenden Annahme beim MTV – Kullerball Richtung Jenaer Feld – Kullerblock zurück ins Feld der Münchner und ekstatische Zustände beim VSV – ganz wichtige zwei Punkte für uns.
Sonntagmorgen ging die Reise zum TSV Mühldorf weiter. Eine Autostunde östlich von München wartete die Mannschaft der Stunde in der dritten Liga auf den VSV. Die unglaublich dynamische und mit einigen erfahrenen Spielern gespickte Mannschaft von hochtalentierten Jugendlichen führt die Liga völlig zu Recht an.
Dieser Spielverlauf ist schnell beschrieben. Einige Kräfte schien das Match am Vortag doch gekostet zu haben, denn die ersten beiden Sätze verloren die Jenaer klar mit 25:17 und 25:17.
Ein kurzes Aufflackern der Jenaer Spielstärke im dritten Satz (25:16 für uns) wurde im folgenden Abschnitt sofort jäh erstickt und mit 25:15 war unsere Niederlage besiegelt.
Letztendlich zogen Trainer und Mannschaft ein positives Fazit aus dem Wochenende, war die Ligaspitze zwar zu stark, konnten sie doch gegen einen direkten Konkurrenten möglicherweise entscheidende Punkte holen.
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