Von Marcus Schulze.
München. Bei den Männern des VSV Jena 90 standen am Wochenende alle Zeichen auf Doppelspieltag in der dritten Liga. In München musste sich das Volleyball-Team von Christian Schumann behaupten. Wie es lief und welche beiden Akteure erst am Sonntag dazustießen, erfahren Sie Hier…
Am Sonntag um acht Uhr morgens brachen Dr. Paul Rüffer und Franz „der Kaiser“ Neumann auf. Ihr Ziel: München. Ihre Mission: Den VSV Jena bei den Play-downs in der dritten Liga unterstützen. Und so setzten sich der promovierte Materialwissenschaftler und der Kaiser – in Anlehnung an Franz Beckenbauer wird Neumann intern nur der Kaiser genannt – in das gar leistungsstarke Vehikel von Paul Rüffer, um rechtzeitig in der bayerischen Landeshauptstadt aufzuschlagen. Roadtrip und so…
Zu jenem Zeitpunkt verweilte VSV-Coach Christian Schumann mit den Seinigen bereits an der Isar. Am Tag zuvor, am Sonnabend, mussten sich die Mannen um Kapitän Falko Ahnert gegen den MTV München behaupten. Ja, bei den Volleyballern von der Saale standen am Wochenende alle Zeichen auf Doppelspieltag.
Paul Rüffer, zarte 42 Jahre jung, und Franz Neumann, immerhin auch schon knackige 32, haben jedoch Familie und müssen entsprechenden Verpflichtungen nachkommen; können daher nicht bei jedem Termin ihres Teams in der Ferne zugegen sein. Doch am Ende jener Nacht, in der die Zeit umgestellt wurde, standen Neumann, seines Zeichens zweifacher Vater, und Rüffer, noch recht frischgebackener Papa, Gewehr bei Fuß…
Dass seine beiden Mittelblocker für die Play-down-Partie gegen den WWK VCO München extra separat anreisten, darüber wiederum zeigte sich VSV-Coach Christian Schumann sehr verzückt – zumal die Jenaer die Begegnung kurz und schmerzlos mit 3:0 Sätzen (25:17, 25:18, 25:21) für sich entscheiden konnten.
„Wir haben unspektakulär, dafür aber sehr diszipliniert agiert“, resümierte der VSV-Trainer über die zweite Begegnung des Wochenendes. Und ja, der Doktor und der Kaiser hätten eine nicht gerade geringe Aktie daran gehabt, dass die Partie siegreich für die Jenaer endete.
Am Sonnabend mussten sich die Saalestädter indes am Gymnasium München-Nord behaupten, wo sie ohne Rüffer und Neumann auf den dortigen MTV trafen – und auch diese Partie konnten die Jenaer für sich entscheiden, siegten sie doch mit 3:1 Sätzen (25:19, 22:25, 26:24 und 25:23) über die Bajuwaren.
„Das wiederum war eine sehr enge Partie, doch im vierten Satz, als es um alles ging, haben wir sehr clever gespielt. Wir waren ja gezwungen, Lösungen zu finden, da wir ja zu jenem Zeitpunkt auf einen nominellen Mittelblocker zurückgreifen konnten“, resümierte der VSV-Trainer mit vernehmbarer Zufriedenheit, der mit seinem nächsten Atemzug auf André „Bobby“ Marchal zu sprechen kam. In der entscheidenden Phase habe der Außenangreifer mal wieder bewiesen, dass er über Nerven wie Drahtseile verfügt: Er verwandelte im vierten Satz zwei Angaben direkt. „In so einer heiklen Phase traut sich das nicht jeder zu.“
Falko Ahnert bester Spieler
Darüber hinaus zeigte sich der Trainer vom Zusammenspiel von Jungspund Pepe Stauß (Zuspieler) und Routinier Robert Büttner (Zuspieler) begeistert sowie vom Auftritt von Libero Stephan Gräf. „Er hat vollends überzeugt“, sagte Schumann über Gräf. Zum besten Spieler in den Reihen des VSV Jena wurde indes Kapitän Falko Ahnert gewählt.
Dank ihrer beiden Siege an der Isar sind die VSV-Volleyballer im Soll und können am kommenden Montag bei ihrem Heimspiel gegen den MTV München aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass ihnen bis dahin der Verbleib in der dritten Liga bereits sicher ist – vorausgesetzt, der eine oder andere Kontrahent patzt am Wochenende.
Ach ja, für Franz Neumann zahlte sich der Sonntagstrip aus, wurde er doch zum besten Spieler gekürt. „Endlich“, sagte Christian Schumann mit Blick auf die Ehrung seines einstigen Kapitäns. Vor nunmehr vier Jahren habe Neumann zum letzten Mal besagten Titel entgegennehmen dürfen. „Er hat sich sehr darüber gefreut, wahrscheinlich hat er noch bis Jena auf dem Beifahrersitz neben Paul gestrahlt“, sagte Christian Schumann.
Der Doktor und der Kaiser eben…
Foto: Jan Giesecke
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