Nach über zwei Stunden Spielzeit, unzähligen Zuschauern im Live-Stream auf Twitch und natürlich jeder Mengen Emotionen auf dem Spielfeld knallt das Spielgerät auf Seiten der Jenenser gegen die Antenne und besiegelt die 16:14 Tie-Break Niederlage gegen die Eibelstädter. Dennoch war Trainer Schumann nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannen.
Und das lag insbesondere an den Sätzen eins und zwei. In gewohnter Startaufstellung mit Büttner, Ellmrich, Marchal, Ahnert, Rüffer, Götze und Libero Leis wurden alle Vorgaben des Trainers umgesetzt – druckvoll im Aufschlag, taktisch diszipliniert im Bereich Block-Abwehr und vor allem sehr überlegt im Angriff. Insbesondere Marchal und Ellmrich waren in dieser Phase fast fehlerfrei und auch Libero Leis zeigte, weshalb er letzte Saison einige Male als MVP vom Feld ging. Zusätzlich profitierten die Lichtstädter vom Fakt, dass der Eibelstädter-Spielertrainer das Geschehen vorerst von außen dirigierte und seinen Hauptangreifer Bendikowski ins Zuspiel beorderte. Eins sei vorweggesagt: Im Angriff war Bendikowski um Längen besser als im Zuspiel. Denn nach dem 25:22 und 25:21 Satzerfolgen des VSV stellten die Unterfranken um, brachten eben jenen Fischer im Zuspiel und Bendikowski wechselte auf seine gewohnte Diagonalposition.
Eine Umstellung, die nun ihre Früchte tragen sollte. Bis Mitte des dritten Satzes konnten die VSV´ler Paroli bieten, doch dann folgten eineinhalb Sätze ohne Zugriff auf den Gegner. Fischer zog nun ein deutlich variableres Spiel auf und setzte zudem auch immer wieder seine Schnellangreifer gut in Szene. Die Schumänner nutzten vor allem im vierten Satz den hohen Rückstand, um mit zahlreichen Wechseln den Würzburgern ein neues Bild zu liefern, aber auch das blieb ohne Erfolg. Mit 21:25 und 12:25 kämpften sich die Black Mambas in den Tie-Break.
Angeführt von einem gewohnt starken Ellmrich, welcher nun zum fünften Mal in Folge als MVP vom Spielfeld ging, besannen sich die Thüringer wieder auf ihre Stärken und punkteten mit einigen guten Aufschlägen und Abwehraktionen. Nach einer 5:2 Führung wechselte man bei 7:8 die Seiten. In dieser Phase war es schließlich immer wieder der Eibelstädter Bendikowski, welcher dem Spiel seinen Stempel aufdrückte und beim Stand von 10:10 mit drei guten Aufschlägen für eine komfortable Drei-Punkte-Führung seines Teams sorgte. Tragischer Held und letzter Kämpfer gegen die Black Mamba wurde dann ausgerechnet Ellmrich. Beim 14:12 und Matchball für den Gegner servierte der Jenaer Diagonalangreifer zweimal völlig unbeeindruckt, sodass der VSV zum 14:14 ausgleichen konnte, ehe dann eben sein Angriff gegen Antenne die Hoffnung auf ein Sieg im Schlangennest für die Thüringer zunichtemachte.
Nichtsdestotrotz fand Trainer Schumann im Nachgang lobende Worte. „Mein Team hat sich hier super verkauft. Uns ist es dann nicht mehr gelungen den Aufschlagdruck aufrecht zu halten, sodass Eibelstadt eben jene Qualitäten ausspielte, weshalb sie auch als Staffelfavorit gelten und das ist eine hohe Qualität auf allen Positionen.“ Ganz leer mussten die VSV´ler neben ihren gewonnen Punkt dennoch nicht nach Hause fahren, so gab es vom Eibelstädter Coach Fischer eine Kiste köstlichen Wein sowie zwei Flaschen frischen Federweißer. „Dementsprechend gut war auch die Stimmung auf der Heimfahrt im Bus“, so Schumann, der schmunzelnd ergänzt: „wir werden uns natürlich beim Rückspiel revanchieren, mal schauen ob es einen Kasten feinstes Oetti gibt.“
Für den VSV Jena geht es voraussichtlich kommenden Samstag in heimischen Gefilden gegen den TSV Friedberg weiter, wobei bislang unklar bleibt, ob aufgrund der aktuellen Lage überhaupt gespielt wird. So oder so wird das Spiel aber ohne Zuschauer stattfinden müssen, dafür hoffentlich wieder mit einem Stream auf Twitch.
Foto: Adrian Schmidt
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