Genau wie die zweiten Herren des VSV Jena zur Mittagszeit in der Thüringenliga konnte die erste Garde am Abend den aktuellen Tabellenführer in der Regionalliga Ost stürzen. Dabei ging es hoch her in der Batcave Sportkomplex Lobeda West. Zur stattlichen Kulisse von ca. 150 Jenaer Fans gesellten sich pünktlich zum Spielbeginn noch einmal 25 Oelsnitzer Ultras, die für mächtigen Alarm auf den Rängen sorgten. Aber auch die Jenaer Zuschauer hatten genügend Grund, ihr Team ausgiebig zu feiern und somit war der Rahmen für dieses Spitzenspiel mehr als würdig.
Und die Begegnung hielt von Anfang an, was sie versprach. Jenas Startsechser, diesmal leicht verändert mit Büttner, Leis, Koch, Neumann, Bräuner und Brese plus Libero Gräf, erlaubte dem VSV Oelsnitz beim 2:4 die letzte Zweipunkteführung für lange Zeit in diesem Satz. Immer im Wechsel punktend arbeiteten sich beide Teams gen Satzende, in dem Jena das bessere Ende für sich zu haben schien als man kurz vor Schluss ein vermeintlich entscheidendes Break verbuchen konnte. Doch die Gäste gaben nicht auf und nutzten eine kurze Unruhephase der Jenaer zum 23:25.
Etwas geknickt und überrascht ging der VSV den zweiten Satz an. Leicht beeindruckt lief man sofort einem kleinen Rückstand hinterher. Doch Coach Schumann schöpfte nun seinen großen Kader voll aus. Die schon Ende des ersten Satzes gekommenen Bauer als Libero, Habedank im Zuspiel und Rogow auf Diagonal sowie der in der Satzmitte gekommene langzeitverletzte Rüffer zeigten nun stabilisierende Wirkung auf das Spiel der Jenaer. Stück für Stück konnte man vom 4-Punkte-Rückstand abarbeiten und sich an den Oelsnitzern vorbeischieben. Vor allem der vor dem Spiel noch zu frischen Vaterfreuden beglückwünschte Anton Rogow verwandelte in dieser Phase einige komplizierte Bälle und zeigte eine starke Leistung. Letztlich konnte der Satz relativ klar mit 25:21 gewonnen werden.
In Satz drei zeigte der VSV nun ein Niveau, welches man sich dauerhaft zu sehen wünschte. Der VSV Jena hatte seinen Gegner nun vollständig im Griff und marschierte mit zahlreichen sehenswerten Aktionen auf einen souveränen Satzsieg zu. Aber es schien doch nicht ohne Schwächephase zu funktionieren, denn beim Stand von 24:19 gelangen den Teppichstädtern noch vier Punkte in Folge, bevor die Lichtstädter mit 25:23 gewannen.
Diesen Schwung konnten die Männer des erfahrenen Gästetrainers Krug zu Beginn des vierten Satzes nutzen und sorgten sofort für reichlich Druck auf den Jenaer Sechser. Über die Stationen 1:5 und 5:12 taumelten die Jenaer Richtung Tie-Break. Am Ende konnte man noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und den Satz „nur“ mit 21:25 abgeben.
Der fünfte Satz musste also entscheiden, wer die zwei Punkte bekommt. Und Trainer Schumanns emotionale Worte in der Pause verfehlten ihre Wirkung auf die Leistung der Mannschaft nicht. Der VSV zeigte noch einmal unbändigen Willen und zog schnell auf 5:2 davon. Spektakulär in dieser Phase waren zwei Monsterblocks von Rogow und Mosig, die beeindruckte Gesichter auf der Gegenseite zurückließen. Beim 8:3 für den VSV Jena wurden die Seiten gewechselt. Doch wer glaubte, die Oelsnitzer ließen den Rest des Satzes nur über sich ergehen, sah sich getäuscht. Auch jetzt folgten noch Ballwechsel, in denen harte Bälle mehrfach auf beiden Seiten in teilweise unglaublicher Manier verteidigt wurden und Oelsnitz schaffte noch einmal den Anschluss auf 10:8. Doch dieser Kraftakt schien zu viel für sie gewesen zu sein, denn den Männern um Kapitän Bräuner gelang es, den Druck weiter hoch zu halten und schließlich mussten sich die Gäste mit 15:11 beugen.
Frenetischer Jubel in der Halle folgte und die Jenaer konnten sich nach diesem Spiel auf hohem Regionalliganiveau für einen letztlich verdienten Sieg feiern lassen. Aber auch die Oelsnitzer waren nicht unzufrieden mit dem errungenen Punkt und holten sich den verdienten Applaus von den Rängen ab.
Nächsten Samstag sehen wir uns wieder zum Heimspiel in Lobeda West. Gegner sind die Jungs vom USV TU Dresden, die punktgleich einen Rang hinter uns in der Tabelle rangieren. Dabei müssen wohl für die Dauer eines Volleyballspiels mal wieder einige Freundschaften ruhen. 😉 Vorbericht folgt…
Foto: Connor Schmeggs Production
Nice. Gratulatione Jungz.