Erster gegen den Letzten der dritten Liga Volleyball – da erwartet man keinen großen Leckerbissen und eigentlich klare Verhältnisse auf dem Parkett. Doch auf dem Spielfeld konnte man lange Zeit nicht wirklich erkennen, an welchem Ende der Tabelle sich welche Mannschaft befindet, denn beide agierten quasi auf Augenhöhe.
Der VSV Jena hat in den letzten Spielen jegliche mentale Blockade abgelegt und bringt seine PS mittlerweile voll auf die Straße. Und so begann der erste Satz mit einem dominanten Schumannsechser, der sich Stück für Stück absetzen konnte, weil er im Angriff klar agierte und einige Schwächen der Delitzscher Annahme aufdeckte. Fast musste man sich die Augen reiben, als nach zwischenzeitlicher 19:12 Führung mit 25:20 für die Lichtstädter die Seiten gewechselt wurden.
Einige Umstellungen im Spielaufbau des Tabellenersten bewirkten ein ausgeglichenes Bild im zweiten Satz. Eine knappe Führung für Jena kurz vor Satzende reichte nicht, um mit 2:0 in Führung zu gehen, denn der Favorit agierte nun cleverer und auch die Jenaer nutzten ihre Chancen nicht mehr konsequent genug. Somit mussten sie sich knapp mit 26:28 geschlagen geben.
Doch die Männer um Kapitän Kaiser schlugen wieder zurück und zwar vor allem ebenjener höchstpersönlich. Er erreichte zwischenzeitlich Blocklevel 1000 und entnervte seine Gegenspieler immer wieder mit krachenden Gegenaktionen. Auch Yann und Hans zeigten wieder ihre Qualitäten im Angriff – die 2:1 Satzführung war der Lohn. Leider glichen die Sachsen wenig später zum 2:2 aus und wieder einmal musste der Tie-Break entscheiden.
Einen denkbar schlechten Start mussten die Jenaer nun verkraften, da die Annahme nun erheblich wackelte und es wurde mit einem 2:8 Rückstand die Seiten gewechselt. Der später erneut zum MVP gewählte Yann Böhme trumpfte nun noch einmal mit einer starken Aufschlagserie auf und stellte quasi im Alleingang noch einmal auf 7:8. Die VSVler und auch das überragend aufgelegte Publikum beugten sich gemeinsam noch einmal mit all ihrer Kraft gegen die drohende Niederlage auf und versuchten, das eine Break zum Ausgleich zu erzielen, doch der Tabellenprimus ließ sich nun nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, hielt solide seinen sideout und gewann am Ende mit 15:12.
Mit nun fünf Punkten aus den letzten drei Spielen des Jahres zeigten die Volleyballer aus Jena endlich den lang erhofften Aufwärtstrend und schafften wieder den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze. Sollte die Mannschaft im Neuen Jahr so weiter Punkten können, gibt es keinen Grund, nicht an den Klassenerhalt zu glauben.
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