Zweiter gegen Dritter hieß es am Samstagabend in Jenas größter Volleyballarena in Lobeda West. Es traf sich also einmal mehr das Who is who der Regionalliga Ost zum sportlichen Kräftemessen und nachträglich zur gemeinsamen Verkostung diverser Kaltgetränke.
Doch bevor man zur Gemütlichkeit übergehen konnte, standen 117 Minuten harte Arbeit für beide Teams an. Leider konnte man trotz flammender Brandrede des zurückgekehrten Headcoachs Schumann an die Mannschaft in der Anfangsphase nicht das Tempo der Gäste halten und geriete früh in hohen Rückstand. Jena fing sich zwar in der Folge, konnte aber den Satzverlust (20:25) nicht mehr verhindern.
Doch nun war der Kampfeswille der Lichtstädter geweckt und man begann, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Die personell leicht dezimiert angereisten Dresdner konnten angriffstaktisch gesehen doch nur limitiert agieren. Dennoch dauerte es bis Mitte des zweiten Satzes, bevor unsere VSVler daraus Kapital schlagen konnten. Nun jedoch dominierten sie das Spiel und entschieden die Sätze zwei und drei souverän (25:21, 25,15) für sich.
Im vierten Satz stellten die TUler die Jenaer jedoch vor eine neue Denksportaufgabe, indem sie den ehemaligen Bundesligaspieler Kay Trautvetter, der bis dahin auf der Mitte mehr oder weniger verschenkt agierte, in den Hauptangriff beorderten. Das zeigte Wirkung und der VSV benötigte mal wieder zu lang, um die entsprechenden Lösungen umzusetzen. Der Satz wurde mit 25:16 mal wieder komplett verpennt.
Im alles entscheidenden Tie-Break ersetzte Trainer Schuhmann den guten Köhler durch Erfahrung pur, indem er Robert Büttner in die Annahme brachte. Nach anfänglichem Abtasten wirkte sich diese Maßnahme aus, als ebenjener Feivel mit drei starken Aufschlägen einen großen Anteil am Ausbau der Führung auf 8:4 bewirken konnte. Nach dem Seitenwechsel konnten die Dresdner nur noch kurz für Spannung sorgen, denn unser VSV marschierte ab dem 9:7 durch. Erwähnenswert noch die Vergabe einer roten Karte für den Dresdner Richard Jänchen, welcher eine aus seiner Sicht falsche Entscheidung des zweiten Schiedsrichters mit einem unschönen, höhnischen Applaus quittierte – unschöne Szenen im Volleyballdome zu Jena, für eine nebenbei bemerkt vollkommen korrekte Entscheidung des Mannes an der Seitenlinie… Der Satz ging letztendlich verdient mit 15:7 nach Jena und somit auch die zwei entsprechenden Punkte, deren Auswirkung in der Tabelle die Übernahme des Platzes an der Sonne ist.
Das nächste Spitzenspiel steht schon in der kommenden Woche an, wenn die Jenaer als Tabellenführer zum Zweiten nach Markkleeberg reisen. Die Absteiger aus der dritten Liga haben sich auf die Fahnen geschrieben, nur ein Jahr in der Regionalliga Ost zu verbringen und streben den direkten Wiederaufstieg an. Es steht also wieder ein spannendes Spiel an, welches die VSVler gern für sich entscheiden wollen.
Foto: Thomas Hamann
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