Am letzten Wochenende hatten die 1. Damen eine ordentliche Hausnummer zu Gast: mit dem SV Lok Engelsdorf gastierte am 26.11.2022 der Tabellenzweite in Jena. Die Ansetzung versprach eine gute Partie an einem tollen Volleyball-Nachmittag am Sportforum zu werden.
Im ersten Satz starteten die Damen um Trainergespann Wirthwein/Schumann in eine ausgeglichene Partie auf Augenhöhe. Beide Mannschaften zeigten gute Aktionen, wenngleich Engelsdorf einen Tick entschlossener und souveräner agierte und sich mit weniger Eigenfehlern zwei Punkte absetzen konnte. Doch Jena kämpfte Punkt für Punkt und durch eine starke Blockreihe, unermüdliche Abwehr und beherzten Netzaktionen konnte der erste Satz gewonnen werden (25:23).
Im zweiten Durchgang zeigte sich ein ähnliches Bild: die Teams kämpften auf beiden Seiten um jeden Ball. Die Führung wechselte mehrfach hin und her. Während Engelsdorf mit Linenangriffen, Aufsteigern und kurzen Tips punktete, setzten die Jenaer Zuspielerin „Michi“ Stadelmeier auf lange Pässe. Am Ende hatten die Gäste die Nase vorn und beendeten den Satz 24:26.
Engelsdorf gelang es, den Schwung mit in den dritten Satz zu nehmen. Mit einem 0:4 Rückstand mussten die Jenaer Damen Lösungen für den gestiegenen Aufschlagdruck und permanent gut formierte gegnerische Blockreihen finden. Auch der frische Wind durch einen Doppelwechsel reicht nicht aus.
Der Einsatz sollte nicht belohnt werden. Mit 20:25 ging der Satz an die Gäste.
Unbeeindruckt vom Satzverhältnis zeigen sich die Gastgeberinnen, nun mit „Toni“ Greskamp auf der Zuspielposition, hochmotiviert. Mit großem Ehrgeiz und stabilisierter Annahme sollte es dem Gegner so schwer wie möglich gemacht werden. Als Antonia Greskamp beim 20:20 zum Aufschlag ging, sollte sie diese Position bis zum Ende des Satzes nicht mehr verlassen. Der Gegner war durch ihre starken Aufschläge unter Druck und es gelang Engelsdorf nicht, sich gegen eine gut formierte Block-Feld-Verteidigung durchzusetzen. Dem erfahrenen Zuschauer entging auch nicht, dass Jena dem Schiedsgericht keinen Interpretationsspielraum für weitere Fehlentscheidungen geben wollte. Beim 25:20 war der Jubel auf der Feldhälfte des VSV-Jenas groß und es war klar, dass „Toni“ unser MVP werden sollte. 2:2 nach Sätzen hieß, dass ein Tabellenpunkt sicher war.
Eine Überraschung für Jena war nun zum Greifen nah. Mit gleicher Energie und dem ersten Aufschlag starteten die Gastgeberinnen in den Tie-Break. Doch nach dem Seitenwechsel kam die auf der Seite der Engelsdorfer nach dem Spiel als MVP gekürte Carolin Hoffmann an die Aufschlagline. Sie zeigte deutlich, dass sie nicht ohne Sieg die Heimfahrt antreten will. Gegen ihre sechs Aufschläge in Folge fand die Annahmereihe um Libera Alena Gschwend keine Lösung und ein ruhiger Spielaufbau war schwer möglich. Doch auch beim 7:13 ließ Jena die Köpfe nicht hängen und startete mit dem 8. Punkt die letzte Aufholjagd. Mit beherzten Aktionen, ob mit Köpfchen oder Angriffsdruck, konnte der Rückstand verringert werden (12:14). Doch am Ende machte es der phasenweise viel zu geringe Aufschlagdruck dem Gegner leicht, auch den Satz- und Matchball auf unserer Feldhälfte zu platzieren (12:15).
Trotz der Freude über einen verdienten Tabellenpunkt, müssen Trainer und Spieler die knappe 2:3-Niederlage (26:24, 24:26, 20:25, 25:20, 12:15) erstmal sacken lassen. „Es war dennoch ein kleiner Sieg über uns selbst“, wie Diagonale Emma Vogel nach dem Spiel zusammenfasst. Die große Überraschung und Belohnung für das konsequente Training blieb aber aus. Am Ende waren es Feinheiten, die noch fehlen, um so ein Duell auf Augenhöhe für sich zu entscheiden.
Jetzt heißt es weiter zu trainieren, um letzte Unsicherheiten weiter abzubauen und am kommenden Wochenende mit gleicher Energie beim Tabellenersten L.E. Volleys einen genauso guten Eindruck zu hinterlassen.
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