Mit einer Punkteausbeute von drei aus sechs kehren die Herren des VSV Jena aus der Weltstadt München zurück und sind dabei nur bedingt zufrieden. Konnten die Saalestädter am Samstagabend noch deutlich mit 3:1 gegen den MTV gewinnen, unterlag man überraschend klar am Sonntag den noch jungen Spielern des VCO mit 1:3.
Aber der Reihe nach. Bereits vor der Abfahrt gab es die erste Überraschung. Ohne Kapitän Neumann und Vize-Käptn Rüffer wechselte Falko Ahnert erstmals in Bus „Alt“, was die Gesprächskultur unerwartet bereicherte. Dennoch war es immer wieder Bus „Jung“, der sich das gesamte Wochenende geschickt an den Staus im bayrischen Freistaat vorbeischlängelte und letztlich ein hochachtungsvolles Nicken von Berufskraftfahrer Dr. Gräf erhielt.
Nach der Ankunft beim MTV ging es auch direkt in die Vollen. Vor bereits aus den letzten Jahren gewohnt leeren Rängen (diesmal aber Corona-bedingt) startete der VSV mit Büttner, Ahnert, Marchal, Götze, Naumann, Ellmrich und Libero Leis in den ersten Satz und ließen keinen Zweifel wer heute als Sieger vom Feld möchte. Mit Konstanz in allen Elementen gewannen die Schumänner sowohl diesen als auch den zweiten Abschnitt recht souverän (-18, -20). Die anschließende 10-Minuten Pause, in welcher die Halle ordnungsgemäß gelüftet wurde, führte jedoch zum Bruch im Jenaer Spiel. MTV, angeführt von ihrem nun eingewechselten Kapitän Griffel, war im Angriff kaum zu stoppen und wehrte im Gegenzug ein ums andere Mal die Bälle der Lichtstädter ab. Mit 25:16 ging Satz 3 deutlich an die Münchner. Trainer Schumann hatte jedoch sein Pulver nicht gänzlich verschossen. Jugendspieler Naumann, welcher bis dato einen ordentlichen Einstand gegeben hatte, räumte das Feld für Christoph Brese. An dieser Stelle nochmals großen Dank an Bresi, der durch das kurzfristige Fehlen von Paul Rüffer (Privatveranstaltung), noch einmal die Schuhe für die Herren 1 schnürte. Unbeeindruckt vom bisherigen Verlauf brachte Bresi mit seinen krachenden Blocks die VSV-Jungs wieder auf die Siegerstraße. Druckvolle Aufschläge sowie eine disziplinierte Block-Feldabwehr sorgten für einen ungefährdeten 25:16 Satzgewinn und somit die nächsten drei Punkte auf dem VSV Konto.
Trotz zahlreicher Verlockungen innerhalb der Münchner Innenstadt gleich der Sirenen bei Odysseus verhielten sich die Jenaer vorbildlich und ließen den Abend bei Bier und Cola gemütlich im Hotel ausklingen. Vorweg: Bis heute fragt sich Trainer Schumann, ob nicht der Besuch im benachbarten Striplokal zu einer besseren Leistung am Sonntag geführt hätte. Denn trotz reichhaltigem Frühstück, ausgedehntem Spaziergang, kultureller Aktivitäten (u.a. Glockenspiel im neuen Rathaus) und einer sensationellen gegnerischen Halle wollte an diesem Sonntag rein gar nichts gelingen. Vielleicht lag es am Druck unbedingt den vierten Sieg in Folge einfahren zu müssen oder am vermeintlichen Gefühl bei einem Vater-Sohn-Spiel beizuwohnen, die VSV´ler wollten nicht in ihrem Rhythmus gelangen. Zahlreiche Wechsel und Umstellungen brachten lediglich in Satz 2 einen Erfolg, ansonsten spielte der VCO München wie entfesselt. Insbesondere Laurenz Welsch war zu keinem Zeitpunkt von der Jenaer Block-Abwehr in den Griff zu bekommen, sodass sich der VSV Jena völlig verdient mit 1:3 der bayrischen Auswahl geschlagen geben mussten.
Nichtsdestotrotz können die VSV´ler zufrieden auf den Saisonstart blicken. Mit Eibelstadt (Staffelfavorit) und Friedberg kommen nun jedoch zwei dicke Brocken auf die Saalestädter zu, bei denen es zu zeigen gilt, dass man auch gegen die „Großen“ der Liga mithalten kann.
Foto: Adrian Schmidt
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