Die ersten Herren des VSV Jena konnten auch ihr zweites Saisonspiel für sich entscheiden und siegten beim Aufsteiger GSVE Delitzsch II mit 3:0 (25:23, 25:23, 25:18). Am Ende klingt das Ergebnis allerdings deutlicher als der tatsächliche Spielverlauf.
Bereits vor dem Spiel wusste Trainer Schumann, dass Delitzsch zwar spielerisch noch nicht mit seinem Team mithalten kann, jedoch dieses durch Leidenschaft und Kampf auszugleichen versucht. Dementsprechend konzentriert ging der VSV in den ersten Satz und überzeugte durch einen soliden Spielaufbau. Dennoch konnte das Team um Kapitän Bräuner sich nicht entscheidend absetzen, was vor allem an einer katastrophalen Aufschlagquote lag. Delitzsch punktete hingegen vorwiegend über ihren bärenstarken Diagonalangreifer Rottosch, sodass sich bis Mitte des ersten Satzes ein ausgeglichenes Spiel entwickelte. Eine schwache Annahmephase auf Seiten des Gastgebers wussten die Jenaer zu nutzen und setzten sich mit fünf Punkten ab. Bei 23:18 sah der VSV wie der sichere Sieger aus, allerdings war es wiederum Rottosch, der mit einer Aufschlagserie den GSVE auf 23:23 heran brachte. Nun sollte sich die größere Erfahrung der Jenaer bezahlt machen und der Satz konnte mit 25:23 für sich entschieden werden.
In Satz zwei sah Delitzsch lange wie der sichere Sieger aus und konnte bereits frühzeitig einen 4-Punkte-Vorsprung erarbeiten. Das junge Team von Trainer Reichstein bestach in dieser Phase durch ein sehr variables Spiel, dem die VSV-Jungs nichts entgegenzusetzen hatten. Zwei Auszeiten sowie die Hereinnahme von Böhme und Marchal sollten allerdings den Satz kippen. Durch eine Sprungaufschlagserie von Marchal konnte der VSV bei 17:17 wieder ausgleichen und im Folgenden durch enorm starke Block-Abwehr- Arbeit den Satz mit 25:23 gewinnen.
Der dritte Satz ist schnell erzählt. Jena dominierte von Beginn an in allen Elementen und führte frühzeitig mit 7:2. Nach einer kontroversen Schiedsrichterentscheidung hatte GSVE Trainer Reichstein seine Nerven nicht mehr im Griff und einige unschöne Szenen spielten sich am Spielfeldrand ab, welche die Hinausstellung des Delitzscher Coaches zur Folge hatten. Damit war die Moral der jungen Delitzscher Mannschaft endgültig gebrochen, sodass der VSV den dritten Durchgang ungefährdet mit 25:18 für sich entscheiden konnte.
Trainer Schumann lobte im Anschluss die Leistung seiner Mannschaft: „Das war eine sehr gute Teamleistung. Natürlich wissen wir, dass wir noch einige Baustellen haben, aber mit der Einstellung und der Disziplin des Teams sollten wir auch im weiteren Saisonverlauf einige gute Spiele abliefern können.“ Lob gab es aber auch für die Delitzscher. „Eine sehr sympathische junge Truppe, bei der davon auszugehen ist, dass sie sich die kommenden Monate auf alle Fälle noch steigern wird“, resümierte Dia-Angreifer Rogow nach dem Spiel.
Für den VSV Jena stehen nun harte Wochen bevor. Mit den drei Dresdner Mannschaften sowie dem Meisterschaftsfavoriten Markkleeberg warten ausschließlich Top-Teams der Liga auf die Schumann-Truppe. Los geht es gleich diesen Samstag um 20 Uhr in der heimischen Lobeda-Halle gegen den Dresdner SSV.
Foto: Tim Camin
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