Jena(cs). 567 Tage oder 1 Jahr, 6 Monate, 18 Tage – solange musste die Jenaer Volleyballfangemeinde auf einen Heimsieg ihrer Ersten Herren warten. Zuletzt gelang dies in der Aufstiegssaison im März 2018. Umso befreiender war das Gefühl als nach knapp über zwei Stunden der erlösende Punkt zum 15:10 Tie-Break-Sieg gegen den TSV Niederviehbach erzielt wurde.
„Unglaublich Stolz“, war Trainer Schumann auf sein Team, die zwar nicht den schönsten Volleyball spielten, aber sich in den entscheidenden Phasen „als sehr erwachsen“ präsentierten. So stand die gesamte Partie unter keinen guten Vorzeichen. Neben dem urlaubs- und arbeitsbedingten Wegfall von gleich vier Spielern (Käpt´n Neumann, Co-Käpt´n Rüffer, Cipowicz, Marshall) gingen sowohl Ahnert als auch Böhme angeschlagen in die Begegnung. Fairerweise muss jedoch auch erwähnt werden, dass die Niederviehbacher ebenso mit Ausfällen anreisten.
So entwickelte sich ab Beginn des ersten Satzes ein durchschnittliches, aber mit viel Kampf geprägtes Spiel, in welcher die VSV´ler lange brauchten, um in ihren Rhythmuszu finden. Trotz frühzeitiger 3-Punkte-Führung konnten die Niederbayern immer wieder ausgleichen und ab Mitte des ersten Satzes in Führung gehen. Einzig die beiden Mitten Brese sowie Neuzugang Götze brillierten mit sehenswerten Schnellangriffen, konnten den 20:25 Satzverlust letztlich auch nicht abwenden. Doch insbesondere der erst 20-jährige Götze zeigte bei seinem Debut, welches Potential in ihm steckt.
Nach einer deutlichen Ansage vom Coach steigerten sich die Jenaer in Satz 2. Aufschlag, Block-Abwehr und Angriff wurde effizienter gestaltet, was bereits im ersten Satzdrittel einen 5-Punkte-Vorsprung zur Folge hatte. Die seit Wochen sehr gut aufgelegten Leis und Büttner drückten dem Spiel in Abwehr und Passverteilung merklich ihren Stempel auf, sodass am Ende ein ungefährdeter 25:19 Satzgewinn stand.
Die folgenden zwei Sätze waren ein Spiegelbild der ersten beiden. Vor allem die hohe Fehlaufschlagquote führte zu einem sehr zähen Spielverlauf, sodass Trainer Schumann nach dem dritten Satz reagierte und fast ausschließlich auf taktischen Service umstellte. Diese Ansage sollte sich bezahlt machen. Ging Satz drei noch mit 22:25 an den TSV, konnten sich die VSV’ler den Folgesatz durch starke Block-Abwehr-Aktionen mit 25:20 sichern.
Unbekümmert, ob der Misserfolge der letzten sieben (!) verlorenen Tie-Breaks spielten die Jenaer nun ihren Stiefel souverän zu Ende. Unter lauten Trommelschlägen der jungen Fangemeinde erkämpfte man sich Punkt für Punkt bis am Ende ein Böhme-Angriff den vielumjubelten 3:2-Heimsieg einbrachte.
Ein wichtiger und hart erkämpfter Erfolg, an welchen es jetzt anzuknüpfen gilt. Nach einem freien Wochenende geht es am 19.10. zum nächsten richtungsweisenden Spiel nach Zirndorf.
Foto: Robert Büttner
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