„Ich werd dir jetzt was sagen, das du schon längst weißt: Die Welt besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regenbogen. Sie ist oft ein gemeiner und hässlicher Ort. Und es ist mir egal, wie stark du bist… Sie wird dich in die Knie zwingen und wird dich zermalmen, wenn du es zulässt. Du und ich – und auch sonst keiner – kann so hart zuschlagen, wie das Leben. Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann, es zählt bloß, wie viele Schläge er einstecken kann und ob er trotzdem weitermacht. Wie viel man einstecken kann und trotzdem weiter macht. Nur so gewinnt man!“ (Rocky Balboa)
Viel mussten die Volleyballer des VSV Jena einstecken in der dritten Liga seit Saisonbeginn. In zehn Spielen mussten sie zehn Mal als Verlierer den Platz verlassen, obwohl man spürte, dass das Niveau der Liga nicht zu hoch ist, weil viele knappe Resultate erzielt wurden und teilweise sogar Sätze dominiert werden konnten. Und genau deswegen kamen in der Mannschaft nie Selbstzweifel oder Sinnkrisen auf. Im Gegenteil, das Team wuchs sogar noch enger zusammen und kämpfte sich im Training verbissen ans Abarbeiten der Schwächen, die uns schonungslos aufgezeigt worden waren. Die Jungs spürten weiterhin, dass sie es in sich haben, irgendwann den ersten Sieg einzufahren und zusammen, nur zusammen, sollte der Knoten irgendwann platzen.
Endlich hat der VSV Jena seinen ersten Sieg in der dritten Liga eingefahren – und wie… Als krasser Außenseiter reisten die Volleyballer Samstagmittag nach Friedberg in Bayern zum Tabellendritten, gleichzeitig Hinrundenfinale. Doch die gut 100 Zuschauer trauten ihren Augen nicht, denn Coach Schumann hatte seine Mannschaft glänzend präpariert. Sie übernahm von Beginn an das Zepter auf dem Spielfeld und konnte sich durch zwei Asse von Yann beim 8:6 erstmals leicht absetzen. Auch die folgende Auszeit konnte den Spielfluss der Lichtstädter nicht stören und so fuhren sie über 18:12 den Satz klar mit 25:20 ein.
Der zweite Satz begann etwas holpriger, denn beim 2:5 für Friedberg sah es so aus, als würde der Favorit jetzt ernst machen. Doch Kapitän Neumann trieb seine Männer emotional an und zerriss mit unglaublichen Blocks wieder den Spielfaden der Gastgeber. Der VSV wirkte nach dem Ausgleich zum 8:8 extrem gefestigt und willensstark. Man konnte förmlich das Knistern auf der Jenaer Spielfeldhälfte spüren und jeder gab für jeden alles. Schließlich ungefährdet konnte der Satz mit 25:21 gewonnen werden.
Es folgte eine zehnminütige Satzpause, in der dem Publikum Seilsprung dargeboten wurde…
Und nun vollbrachten die VSVler die nächste unglaubliche Willensleistung. Schon so manche Profimannschaft musste einen Bruch in ihrem Spiel erleben nach so einer langen Satzpause, doch die Jenaer machten da weiter, wo sie aufgehört hatten. Sie sammelten Punkte und zermürbten den Gegner mit nahezu perfektem Block-Abwehr-Spiel. Zwischenzeitlich stand es 19:8 und auch die hochsympathische Hallensprecherin konnte keinen in der Halle mehr zum Klatschen bewegen und wir siegten mit 25:20 also 3:0!!!
MVP wurde nach zuletzt zweimal Mengsi erneut ein gewisser Herr Böhme (gähn) obwohl die Mitten mal wieder viel geiler waren, aber da braucht man halt auch ein gewisses Auge dafür. 😉
In zwei Wochen ist zu Hause Rückrundenauftakt gegen den Tabellenführer GSVE Delitzsch, der am Wochenende in Leipzig vor über 800 Zuschauern seine erste Saisonniederlage kassieren musste. So viele Menschen passen übrigens auch in unsere Halle – also auf, auf, kommt mal lang…
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