In solch einer gerechten Welt hätte niemand im Stau stehen müssen. Die Kupplungen von Autos würden nicht auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel kaputtgehen, sondern auf einer unwichtigen Fahrt in der Heimat, nahe einer Werkstatt und wenn sie doch den Geist aufgeben, dann auf einem Berg, sodass die Beifahrer nicht aussteigen und die letzten Meter schieben müssen. In einer gerechten Welt kann man leicht von Gut und Böse unterschieden, selbstverständlich siegt das Gute am Ende immer. Allerdings leben wir nicht in so einer Welt. Weder der GSVE Delitzsch II noch der 1. VSV Jena 2 ist gänzlich schwarz oder weiß.
Zu Beginn des ersten Satzes wurden beide Teams ihrer Spielstärke gerecht und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen in den ersten Phasen. Jedoch gewann der GSVE Delitzsch langsam, aber sicher die Oberhand. Jenas Trainer Sebastian Mosig war gezwungen, beim Spielstand von 14:17 die erste Auszeit zu nehmen. Trotz der taktischen Anweisungen und der vielen strategischen Wechsel, konnten die Zweiten Herren das Blatt in diesem Satz nicht mehr wenden. Entgegen guter, eigener Spielweise mussten sich die Jenenser fairerweise in diesem Satz dem einfach besser spielenden Team Delitzsch mit 21:25 geschlagen geben.
Durch den Verlust von Momentum im ersten Satz starteten die Athleten aus der Lichterstadt erst 11 Punkte zu spät in den zweiten. Die Auszeit beim Spielstand 3:8 weckte die Jenenser. Von nun an hielten sie dagegen. Doch der GSVE Delitzsch II steht nicht ohne Grund auf einem Podiumsplatz in der Regionalliga. Folglich war der angesammelte Rückstand nicht mehr zu tilgen. Delitzsch obsiegt deutlich mit sieben Punkten Vorsprung.
Durch den Willen getrieben, die Trainingsstunden in Lobeda West und den weiten Anreiseweg nicht umsonst getätigt zu haben, startete der 1. VSV Jena II deutlich besser in den dritten Satz. Doch die stark spielende Heimmannschaft ließ sich davon nicht beeindrucken. Beim Spielstand von 11:14 sah Seb die Notwendigkeit, eine weitere Auszeit zu nehmen. Jena konnte sich wieder fangen. Das erste Mal in dieser Partie brach die Crunchtime an. Jetzt waren die Delitzscher am Zug. Die Herren Zwei zwangen den Headcoach der Sachsen, Sebastian Reichstein selbst, eine Auszeit beim Spielstand 23:22 zu nehmen. Der Sieg war zum Greifen nah. Doch leider konnten die Jenenser das i-Tüpfelchen auf ihren Satzgewinn nicht setzen und das Spiel endete.
Auch wenn wir nicht in einer absolut gerechten Welt leben. Gerecht war letzten Samstag der Sieg der Sachsen und schwarz auf weiß steht, dass die Jenenser nun auf Rang fünf in dem Tableau der Regionalliga abgerutscht sind. Der Klassenerhalt ist noch nicht gesichert und erst in den nächsten Wochen wird sich nachhaltig bestätigen, dass der 1. VSV Jena II dieser Liga gewachsen ist.
Schlagwörter: Zweite Herren
Schreibe eine Antwort