Ich bin für die Sicherheit von Hab und Gut aller Hallensporttreibenden zuständig, doch nur wenn ich nicht an meinem Platz stecke, kann ich diese Aufgabe auch wahrnehmen.
Wer bin ich?
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Samstag, 7. Januar 2023:
17:00 Uhr: Die zweiten Herren kommen in der Wiedigsburghalle an, einer Arena, deren bloßen Ausmaße Bock auf Volleyball machen und ein andächtiges Innehalten der Sportler mit sich bringen.
17:05 Uhr: Der Umkleidekabinenschlüssel wird an die Herren II übergeben.
17:07 Uhr: Die Erkenntnis, dass die Kabinengröße der Hallengröße nicht angemessen ist, macht sich breit.
17:08 Uhr: Erleichterung kommt auf, da der Umkleidekabinenschlüssel auch in die freie Nachbarkabine passt. Dies sorgt für eine unklare Zuordnung des Umkleidekabinenschlüssels.
17:26 Uhr: Der Umkleidekabinenschlüssel wird (zu dessen Unmut) dem Juniorlibero untergeschoben.
17:30 Uhr: Beide Umkleiden werden mit dem Umkleidekabinenschlüssel verschlossen, der Umkleideschlüssel wird dem Coach übergeben.
18:36 Uhr: Der Umkleidekabinenschlüssel wird kurzzeitig benötigt, um letzte Notdürfte und Wasserauffüllen vor Spielbeginn zu ermöglichen.
19:00 Uhr: Der Umkleideschlüssel verschwindet in der hinteren linken Hosentasche des Coaches. Weiterhin wird der erste Satz angepfiffen. Jena-untypisch beginnen die Jungs den Satz mit einer Führung. Annahme läuft, Angriff knallt, aber nichts ist so markant wie der Jenaer-Block in diesem Satz. Nordhausen hämmert mehr Bälle in die eigene Feldhälfte als der durchschnittliche Mittelblocker (inklusive Autor) zählen kann. In der Hälfte des Satzes kommt Nordhausen trotzdem nochmal ran, die Auszeit beim 12:12 scheint aber zu helfen und ab hier zieht Jena davon. 25:19
19:27 Uhr: Der Protagonist dieses Artikels bleibt an Ort und Stelle, während den Herren II das passiert, was ihnen immer im zweiten – , nach einem gewonnenen ersten Satz passiert: Spannungsverlust. Trotzdem wird eine leichte Führung gehalten und der Satz kann mit 25:22 einigermaßen solide beendet werden.
19:56 Uhr: Beginn dritter Satz, keine großen Veränderungen auf dem Spielfeld. Die Konzentration der Spieler schwindet nach und nach und so kommt Nordhausen langsam zurück ins Spiel. Es passieren ein paar einfache Fehler der Jenenser – Es wird ins Netz gepatscht, Floaties sollen in der Hocke von oben angenommen werden, Zuspiele sitzen nicht perfekt und Angriff läuft auch nicht mehr so proppe. Nichts desto trotz bleiben die Jungs starke Volleyballer und kommen dann zurück als es wichtig wird. Ab dem 18:18 wird nichts mehr anbrennen gelassen. 25:21 Für Jena! Der Schlüssel zum Sieg? Ganz klar der Fokus jedes einzelnen.
20:40 Uhr: Nach dem obligatorischen Siegestänzchen, winke winke an das Publikum, einem schicken Siegerfoto und einer kurzen Teambesprechung geht’s zurück in die Umkleide. Es wird geduscht, sich umgezogen und auf dem Weg aus der Halle noch das ein oder andere Gespräch geführt. Dann in die Autos und ab nach Hause.
21:08 Uhr dann die Nachricht im Gruppenchat – Wer hat jetzt eigentlich nochmal den Umkleidekabinenschlüssel?
…
Besagter Schlüssel fuhr in einer Hosentasche mit nach Jena. Dafür blieben die Spielerpässe beinahe in Nordhausen. Win-Win möchte man meinen – Herren II hat ein nettes Accessoir vom Thüringenderby und Nordhausen eine Kaderverstärkung. Trotzdem soll zurückgetauscht werden und am nächsten Spieltag (Samstag, 14.1., Heimspiel in Jena) wird alles wieder an seinem Platz stecken.
Schlagwörter: Zweite Herren
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