Hochmotiviert versammelte sich die 1. Herrenmannschaft des VSV Jena am vergangenen Samstag pünktliche 8 Stunden vor Spielbeginn zur Abfahrt Richtung Südbayern. Bis auf die krankheitsbedingt ausfallenden Paul Rüffer und Hans Cipowicz stand Trainer Schumann, Co-Trainer Nitschke und Physio Guba an diesem Wochenende die gesamte Bandbreite des Kaders zur Verfügung. Mit 2 vollen Bussen fuhr man nach Süden. Wider Erwarten wurde es jedoch nicht wärmer, sondern kälter und weiß. Eine Pinkelpause artete zur Schneeballschlacht aus. Das Spiel Taufkirchen gegen Dachau musste am Samstag aufgrund von Schneemassen auf dem Hallendach sogar abgesagt werden. Die Halle der Niederviehbacher widerstand der Schneelast problemlos und so konnten die Mannen um Kapitän Neumann unbeschwert aufspielen.
Die Tabellensituation hatte zunächst niemand im Kopf. Ständig blieb das Team einige Punkte vor den Bayern. Leider gelang es in der ausschlaggebenden Phase niemandem, den entscheidenden Punkt zum Satzgewinn zu verwandeln. Nach einer deutlichen Führung nahmen uns die Niederviehbacher den Satzball aus der Hand und erkämpfen ihrerseits sofort den Satzgewinn zum 26:24. 1:0 TSV Niederviehbach. Im zweiten Satz erstarken die Niederviehbacher von Beginn an und setzten sich ab. Der VSV kämpfte und schlug viele direkte Punkte bei wenigen Fehlern. Die Isartäler beeindruckte das jedoch wenig. Sie konnten sich ebenfalls auf die hohe Qualität ihrer Mittelangreifer und ihres Diagonalen verlassen. Folglich brachten die Niederviehbacher ihre frühe Führung zum 25:21 Satzgewinn nach Hause. 2:0 Niederviehbach. Im dritten Satz merkte das Publikum dann endlich das auch die Gäste richtig Bock hatten zu spielen. Diese wollten nicht den weiten Weg auf sich genommen haben, um nach einer Stunde die schöne Halle wieder zu verlassen. Die Fans sahen einen attraktiven dritten Satz in dem Diagonalangreifer Böhme zu sich fand und zahlreiche Bälle im Hallenboden versenkte. Dem standen die Niederviehbacher jedoch in nichts nach. Sie erspielten sich gelassen eine deutliche 23:18 Führung. Die Aufschläge der Jenaer fanden in dieser Phase nicht einmal mehr das Feld. Bis Kapitän Neumann zum Aufschlag kam. Den hatte der Mut und Siegeswillen natürlich noch nicht verlassen. Seine berüchtigten Flatteraufschläge brachten den Gegner stark in Bedrängnis. Gern nahmen die Gäste aus Jena auch noch ein, zwei Geschenke entgegen und drehten so eine deutliche Führung zum 26:28 Satzgewinn. 2:1. Im vierten Satz zeigte sich wieder ein ausgeglichenes Spiel. Allerdings hatte nun das Team um Trainer Schumann die Nase etwas vorn. Die Jungs wollte gewinnen und das sah man in ihrer energischen Spielweise. Bis zum Ende des Satzes war das Spiel relativ ausgeglichen. Beim Stand von 21:21 kam wieder Kapitän Neumann zum Aufschlag und führte sein Team nahe an den Satzgewinn. 21:24. Eine vieler ungeschriebener Regeln im Volleyball sagt: „Hast du bei eigenem Satzball Aufschlag, steht der Gegner unter enormem psychischem Druck. Mach den Aufschlag also einfach rüber. Notfalls in hohem Bogen oder sogar von unten.“ Aufschlagfehler. 22:24. Niederviehbach drehte den Satz unverzüglich zum 26:24 und 3:1 Spielgewinn.
Durchaus schade, da war mehr drin. Haken dran, ab in die Federn des zuvor bezogenen Gästehauses und Kraft tanken. Nach einem erfrischenden Morgenspaziergang fanden sich die wieder zu Kräften gekommenen Lichtstädter zum gemeinsamen Frühstück ein (herrlich, die Jungs so früh am Morgen zu sehen). Anschließend ging es nach Dachau zum Tabellenachten.
Dort stand den Jenaern eine äußerst junge, talentierte Mannschaft gegenüber. Lediglich einer der Spieler hatte das Teenageralter bereits verlassen. So sah es zumindest aus. Nichtsdestotrotz konnten die Gäste nicht wie zuletzt gegen Delitzsch und Friedberg ihr Spiel aufziehen und den Gegner mit Spielfreude und Klasse überraschen. Jena tat sich schwer und der Block der Bayern stand oft stabiler als der nahe Limes. Die Randmünchner erkämpfen sich den ersten Satz mit 25:23. Im zweiten Satz wehrte sich das Team um Trainer Schumann kaum noch. Auch taktische Wechsel änderten nicht viel. Ein unerwarteter 1-zu-1-Doppelwechsel (d.h. Zuspieler Büttner für Zuspieler Mengs und Diagonalaltmeister Rogow für Diagonalmonster Böhme) brachte in der Mitte des Satzes die Aufstellung aus dem Konzept. Statt eines Punktes gab es einen Wechselfehler, Diskussionen, Schimpftiraden, Verwirrung, (vor allem Verwirrung) und wahrscheinlich eine Karte. So wurde aus einem 2 Punkte-Vorsprung eine Vierpunkteführung für Dachau. Aus Sicht der Gäste war der Schiedsrichter natürlich nicht ganz unschuldig. Den Jenensern gelang in der Folge wenig, wodurch der Satz mit 25:15 an Dachau ging. 2:0 Dachau. Den dritten Satz ließen die Jungspunde dann gemächlicher Angehen. Jena nutze die Möglichkeit und schloss zum 25:23 Satzgewinn an. War der vierte Satz zunächst noch ausgeglichen, so zeigte sich spätestens ab der Mitte, dass den Jenaern bereits 7 Sätze in den Knöpfen (Knochen + Köpfen) steckte. Mit 2 Aufschlagserien setzten sich die Gegner in Front und fertigten die Gäste anschließend resolut mit 25:19 zum 3:1 Spielgewinn ab.
Da die VSV’ler in dieser Saison nicht zum ersten Mal verloren und mit Niederlagen umzugehen gelernt hatten, war spätestens nach der warmen Dusche die Schmach der Niederlage von den Leibern gewaschen. Klar, es geht um den Klassenerhalt und klar, die Gegner vom Wochenende waren zumindest in der Tabelle nahe Konkurrenten. Aber klar ist auch, dass die Jenaer Jungs am kommenden Wochenende erneut die Chance haben einen Sieg in Richtung Klassenerhalt einzufahren. Und das vor heimischem Publikum. Kommt also gern vorbei am 19.01. gegen MTV München in Lobeda West. Sport Frei.
(A.M.)
Foto: Connor Schmeggs
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