Nach dem Spitzenspiel am letzten Wochenende, in welchem sich die Jenaer Volleyballer durch einen knappen aber verdienten 3:1-Erfolg über die Neuseenland-Volleys Markkleeberg eine exzellente Situation hinsichtlich der mittlerweile angepeilten Meisterschaft in der Regionalliga Ost erspielten, stand an diesem Samstagabend wieder Ligaalltag auf dem Plan. Zu Gast in unserer schönen Werner-Seelenbinder-Halle war der abgeschlagene Tabellenletzte vom SV Reudnitz. Die Ausgangslage stellte sich also insofern dar, dass man als klarer Favorit in die Partie ging, schließlich wollte man sich nicht sofort wieder das einreißen, was man sich bisher mühsam erarbeitet hatte.
Erfolgscoach Schumann veränderte seine Startformation der letzten Spiele trotzdem auf drei Positionen: Er schickte Gräf, Rogow und Rüffer begleitet vom arrivierten Personal Neumann, Büttner, Koch und Mengsi aufs Parkett. Die Reudnitzer, lediglich zu siebt angereist, überraschten den VSV zunächst mit äußerst schnellem Spiel über ihre Außenpositionen. Leicht beeindruckt benötigten die VSVler einige Rotationen, um ihren Verteidigungsverbund diesbezüglich zu justieren, um besser aus der eigenen Abwehr zurückzuschlagen. Doch die Gegenwehr des Tabellenletzten reichte nur bis zum 15:15, eher der VSV ernst machte und sich Durchgang eins mit 25:18 sicherte.
Mit der Führung im Rücken spielte man befreit auf. Die frühe deutliche Führung wurde kontinuierlich ausgebaut und man konnte ebenfalls mit 25:18 relativ unspektakulär auf 2:0 stellen.
Das Spiel begann nun vor sich hin zu plätschern und man bemerkte doch einen deutlichen Spannungsabfall bei einigen Spielern. Somit begann Coach Schumann, seinen breiten Kader zu nutzen. Jeder Spieler kam nun zu seinem Einsatz und kurz bevor sich der VSV Jena am Ziel sah, konnte man eine 4-Punkte-Führung verzeichnen. Doch plötzlich fiel kein Ball mehr ins Reudnitzer Feld und die routinierten Sachsen nutzten das Momentum clever und gewannen knapp mit 24:26 – böse Zungen behaupten, Käpt’n Schmelle, zu einem völlig unbekannten Zeitpunkt des Satzes eingewechselt, entschied spontan, er benötige noch etwas Spielpraxis und sorgte buchstäblich eigenhändig für diese Spielverlängerung.
Die Geschichte des vierten Satzes ist dann schnell erzählt. Einige deutliche Worte aus dem Bereich FSK 18 in der Satzpause verfehlten ihre Wirkung nicht. Ein Punktverlust sollte dringend vermieden werden und somit rissen sich alle Akteure noch einmal am Riemen. Der Effekt blieb nicht aus. Der Tabellenführer dominierte nun nach Belieben und hatte zur Satzmitte mit 14:4 quasi schon für die Vorentscheidung gesorgt. Auch Tarik Bauer, Todo Hamann und Timo Köhler, der den Matchball zum 25:14 mit einem krachenden Angriff verwandelte, bekamen noch Spielanteile und konnten den Sieg ohne Niveauverlust nach Hause bringen.
Am folgenden Wochenende geht die Reise zum traditionsreichen Südharzer Volleyballclub nach Nordhausen, wo man Zeuge des letzten Spiels eines großen Thüringer Volleyballers werden wird. Ex-Zweitligaspieler und Hüttenrodesieger 2003 Dominik Rieger wird seine ruhmreiche Karriere beenden.
Foto: Thomas Hamann
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